Herbert Grönemeyer Herbert Grönemeyer - Wartezimmer der Welt

Man weiß zwischendurch nicht mehr, warum
Man überhaupt hier gemeinsam so sitzt
Tatenlos hofft man zusammen klamm
Auf Besserung, und so warten wir

Lange hat man selbst nichts getan
Man nimmt stark an, die wissen, was sie tun
Der Blick schweift in Zeitlupe durch den Raum, herab
Durch's Fenster, auf das Chaos und den Tumult

Die Stille, sie spannt eine Art Absperrband
Zwischen alle hier drinnen und einem selbst
Man hört jedes Räuspern, jeden noch so kleinen Seufzer
Hier im Wartezimmer der Welt

Still erstarrt und regungslos
Achtet man sorgfältigst darauf
Ob irgendwie irgendwas irgendwo passiert
Und alles besser wird, und so warten wir

Die Stille, sie spannt eine Art Absperrband
Zwischen alle hier drinnen und einem selbst
Man fühlt die Enttäuschung, jeden noch so kleinen Seufzer
Hier im Wartezimmer der Welt

Irgendwann steh'n wir auf
Obwohl uns noch niemand ausrufen ließ
Haben genug, verlassen den trauten Raum
Die Starre, der Transit

Die Stille, sie spannt eine Art Absperrband
Zwischen alle hier drinnen und sich selbst
Wissen nicht, was als nächstes folgt
War'n auch zu lang schon regungslos
Irgendwann endet jede Geduld
Alles ruft, alles lacht, alles lebt, alles bellt
Nun im Wartezimmer der Welt